19.06.2021
Im Nachgang zu unserem Biodiversitätsspaziergang am Samstag, 19.06.2021geht unser herzlicher Dank an alle, die trotz Hitze und Fußball gekommen sind, um sich einen besonderen Waldbestand in der Abteilung Hallrain anzuschauen. ...
Sehr gefreut hat uns, dass ganze Familien teilgenommen haben. Von „13 bis 83“ waren alle Altersgruppen vertreten.
Besonderer Dank auch an Markus Brand, der sich bereit erklärt hatte, unseren Spaziergang mit der Kamera festzuhalten.
Wichtig war uns zu zeigen, dass Natur- und Artenschutz sowie Holznutzung zeitgleich und auf gleicher Fläche möglich sind. Es genügt Bäume mit besonderen Strukturen (Biotopbäume und Totholz) zu erfassen und kenntlich zu machen. Strukturvielfalt bedeutet gleichzeitig Artenvielfalt, da jede Art ihre spezielle Nische findet.
Wie versprochen an dieser Stelle auch eine Aufzählung, was Kürzel wie „BHG, BM oder BSP“ auf dem jeweiligen Baum zu bedeuten haben (hier auch als PDF zum Download).
Nochmals herzlichen Dank für Eure Teilnahme.
Euer
Michael Bein Sebastian Spatz Frank Popp
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Bedeutung der „Biotopbaumkürzel“
Totholz
„TS“: Totholz stehend ohne Krone
„TG“: Totholz ganzer Baum
Totholz stellt einen abwechslungsreichen Lebensraum für zahlreiche Arten dar. Die
holzzersetzende Lebensweise mancher Arten macht oft erst die Besiedlung durch weitere
Arten möglich. Die sich lösende Rinde frisch abgestorbener Buchen z.B. bietet ideale
Sommerquartiere für Fledermäuse.
Biotopbäume (lebende Bäume)
„BF“: Faulstellen- und Pilzkonsolenbäume
Offene Stammwunden, Blitzschäden, ausgerissene, größere Äste oder Zwieselabrisse.
Ausgangssituation für andere Biotopbaumtypen (BH oder BM)
„BM“: Mulmhöhlenbäume
Lebende Bäume mit Höhlenöffnungen, hinter denen sich ein Mulmkörper verbirgt. Mulm ist
ein Substrat aus zersetztem Holz und dem Kot von Totholzinsekten. In einer Mulmhöhle kann
sich eine Hirschkäferlarve zeit ihres Lebens (7 Jahre) optimal und weitgehend sicher
entwickeln.
„BK“: Bäume mit besonders viel Kronentotholz
Begünstigt v.a. wärmeliebende Arten; leider inzwischen sehr häufig
„BSP“: Bäume mit Spaltenquartieren
Stammrisse oder sich lösende Rinde, Rindentaschen. Ideale Sommerquartiere für Fledermäuse
„BHG“ oder „BHK“: Höhlenbäume
Groß ab 9 cm vom Schwarzspecht
Klein von 6 bis 9 cm von den anderen Spechtarten
Manchmal entstehen „Mehrfamilienhäuser“ durch 4 oder mehr Höhlen übereinander
Spechthöhlen sind Multiplikatoren für die Artenvielfalt, da sie nach der „Erstbelegung“ durch
Spechte von anderen Arten (Höhlenbrüter, Eichhörnchen, Bilche (Haselmaus) etc. genutzt
werden.
„BT“: Bäume mit Dendrotelmen
Bäume mit offenen Ausbuchtungen oder Höhlungen, in denen sich Wasser sammeln kann. In
eher trockenen Bereichen wertvolle, ökologische Nische.
Es gibt eine Reihe weiterer Biotopbaumtypen. Diese Auflistung stellt die in der Abteilung
Hallrain vorkommenden Typen dar.
Kategorien: Amtliche Mitteilungen, Pressemitteilung Gemeinde Hausen